Wartezeiten auf einen Psychiatrietermin
Wie aus den Medien zu erfahren ist, gibt es in Österreich immer weniger Termine bei einem Psychiater, einer Psychiaterin mit Kassenvertrag, da die Frequenz der psychischen Erkrankungen nach der Korona-Krise stark zugenommen hat. Zusützlich werden pensionierte Kolleginnen und Kollegen, die ein Doppelfach betrieben haben (Neurologie und Psychiatrie) nur mit einem der beiden Fächer nachbesetzt, was zu einer Reduktion der Patientenversorgung um 50 % führt.
Mein Antrag auf Einstellung einer Fachärztin für Psychiatrie zur Abschwächung des Mehrbedarfs an psychiatrischen Behandlungen wurde abgelehnt. Es ist daher offenbar von offizieller Seite kein Mehrbedarf gegeben, was im Widerspruch zur realen Situation steht.
Offenbar wird in unserem Gesundheitssystem immer mehr darauf gesetzt, dass Patienten einen Wahlarzt, eine Wahlärztin aufsuchen, die allerdings nicht zum Gesundheitssystem zählen, in das wir alle zusammen einen nicht unwesentlichen finanziellen Beitrag einzahlen. Allerdings ist die Situation für die Krankenkassen eine wesentliche Einsparung an Ausgaben, da die Patienten in diesem Fall nur einen Bruchteil dessen erhalten, was die Kasse ansonsten einem Kassenarzt zahlen müsste.